Carsten Ziegert, «Die großen Zahlen in Num 1 und 26: Forschungsüberblick und neuer Lösungsvorschlag», Vol. 90 (2009) 237-256
The objective of this article is to present a research report on the census lists in Num 1 and 26 as well as to make a new proposal concerning the interpretation of the large numbers. Following Petrie and Mendenhall, the word Pl) is not understood as “a thousand” but as the name of a military unit. In addition, h)m is interpreted as a military unit, too. The plausibility of its existence is shown by
means of biblical and extra-biblical sources. In conclusion, there is no need to assume that a writer or redactor confused different meanings of Pl). The
population at the time of the Conquest is estimated as 120,000 people.
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Der textliche Befund zeigt, dass die Angaben genau so verstanden
wurden. Denn bei der Addition der twam-Werte wurden jeweils 10 twam
zu einer zusätzlichen mathematischen Einheit der Wertigkeit πla
zusammengefasst: Die Summe der πla-Werte in Num 1 beträgt 598, da
aber 55 twam als 5 πla und 5 twam aufgefasst wurden, ergeben sich 603
πla. Diese herkömmliche mathematische Summenbildung, die wir in
Num 1 und 26 vorfinden, wurde seit Petrie als Fehler eines Tradenten
aufgefasst, wird jedoch in dem hier dargestellten Modell als
ursprünglich vorausgesetzt.
Ein Argument für diese Interpretation ergibt sich aus den Berichten
über die Levitenzählungen in Num 3 und 4, die nach demselben
Schema aufgebaut sind wie Num 1 und 26: Wenn man die dort
auftretenden Zahlen als “Einheiten, bestehend aus Personenâ€
interpretiert, so ergibt sich ein Problem, wie die folgende Tabelle zeigt.
Gerschon Kehat Merari
Num 3 Num 4 Num 3 Num 4 Num 3 Num 4
Zahl 7.500 2.630 8.600 2.750 6.200 3.200
Einheiten 7 2 8 2 6 3
Personen 500 630 600 750 200 200
Die Gesamtzahlen der levitischen Abteilungen Gerschon, Kehat
und Merari für männliche Personen ab einem Monat werden mit 7.500,
8.600 und 6.200 angegeben (Num 3,22.28.34), was bei der üblichen
Interpretation von πla als “Einheit†zu den reinen Zahlenwerten 500,
600 und 200 führt. Die Angaben für die diensttuenden (männlichen)
Leviten zwischen 30 und 50 Jahren lauten für dieselben Familien
2.630, 2.750 und 3.200 (Num 4,40.36.44), d.h. die “eigentlichenâ€
Zahlen sind 630, 750 und 200. Damit ist bei zwei der drei Abteilungen
die Anzahl der Männer zwischen 30 und 50 Jahren größer als die der
männlichen Personen über einem Monat, bei der dritten Abteilung sind
die Zahlen gleich groß. Beides ist natürlich nicht möglich (27). Diese
Inkonsistenz spricht gegen die Annahme, dass die πla-Werte die twam-
Werte enthalten.
brew (SB 14; Rome 1991) §174h. Tatsächlich kann das w in Einzelfällen fehlen
wie bei der Zählung der dienstfähigen Kehatiten (Num 4,36), doch in den ent-
sprechenden Angaben für die anderen Leviten und für die Summe (4,40.44.48)
ist es wieder vorhanden.
(27) Vgl. HEINZERLING, “Interpretationâ€, 250-251 und ZERBST, “Größeâ€, 113.