Ulrich Berges, «Die Knechte im Psalter. Ein Beitrag zu seiner Kompositionsgeschichte», Vol. 81 (2000) 153-178
The occurrence and the often purposely-arranged placing of "servants" in the Psalter have a very close affinity to the position of the Mydb( in the Book of Isaiah. Hence it is legitimate to conclude that both texts deal with the same circle of tradents. This group of servants understood themselves to be successors of the extinct monarchy which existed under the Davidic and Solomonic monarchy. The return from the exile and the Diaspora and the reconstruction of Zion and Jerusalem are especially important for this group. In both books there is a concept of Israel as being open towards the nations. Since they belong chronologically to the era of Nehemiah, the "servants" in the Book of Isaiah are due to the final composers of the whole composition, whereas in the Psalter they are due to the next to last ones.
Wüstenzeit in das Gelobte Land einzog, so zieht nun das Gottesvolk, nach Exilierung und Diaspora zum Zion, dem Ziel der eigentlichen Geschichte Israels und der Völker! Das Lob auf die Güte und ewig währende Gnade des besonders den Armen zugewandten Gottes Israels, mit dem Ps 107,1 einsetzt (wdsx Mlw(l), gibt dann den Ton für das gesamte Buch V an27. Dabei kommt es aber nicht mehr zur Restauration des davidischen Königtums (Ps 89), sondern dessen Funktion übernimmt die Gemeinde der Armen und JHWH-Treuen.
2. Das theokratische Konzept im Psalter
Repräsentiert das vierte Psalterbuch die geschichtliche Situation Israels von Exil und daraus resultierender Zerstreuung28, erklärt sich auch die Positionierung der JHWH-König-Psalmen (Ps 93100) in Buch IV29: durch die Errettung seines Volkes aus den Gefahren der Wüste konstituiert sich JHWH als König über sein Volk vor den Augen der Völker: "JHWH hat seinen Sieg bekannt gemacht vor den Augen der Völker, enthüllt seine Gerechtigkeit" (98,2)30. Dabei sind die Allusionen an den Zug durch die Wüste in den JHWH-König-Psalmen vielfältiger Art31: am Ende steht JHWHs Einzug als Hirte seiner Herde, als König seines Volkes, in sein Heiligtum auf dem Zion (Ps 100)32. Wie JHWHs Sieg als Beschützer seiner Herde durch die Wüste hindurch vor den Augen aller Völker geschah, so auch die Rückführung der Gola aus der babylonischen Deportation: "JHWH hat seinen heiligen Arm entblößt vor den Augen aller Völker; es sahen alle Enden den Sieg unseres Gottes" (Jes 52,9-10). Dass JHWH allein es war, der sowohl die