Ulrich Berges, «Die Knechte im Psalter. Ein Beitrag zu seiner Kompositionsgeschichte», Vol. 81 (2000) 153-178
The occurrence and the often purposely-arranged placing of "servants" in the Psalter have a very close affinity to the position of the Mydb( in the Book of Isaiah. Hence it is legitimate to conclude that both texts deal with the same circle of tradents. This group of servants understood themselves to be successors of the extinct monarchy which existed under the Davidic and Solomonic monarchy. The return from the exile and the Diaspora and the reconstruction of Zion and Jerusalem are especially important for this group. In both books there is a concept of Israel as being open towards the nations. Since they belong chronologically to the era of Nehemiah, the "servants" in the Book of Isaiah are due to the final composers of the whole composition, whereas in the Psalter they are due to the next to last ones.
deutet auf eine bewußte Plazierung hin. Nimmt man mit der Forschung an, dass die Wallfahrtspsalmen als ein älterer Bestand in Buch V eingesetzt worden sind79, so sind es womöglich die Knechte gewesen, die die ursprünglich "israelorientierten" Wallfahrtslieder (l)r#y l( Mwl#: Ps 125,5; 128,6; vgl. 130,8; 131,3) in einen "völkeroffenen" Kontext stellten. Der redaktionell in das Pesach-Hallel eingefügte Ps 11780, der überhaupt keine andere Funktion hat, als das Gotteslob auf die Völker zu erweitern, weist ebenfalls in diese Richtung. Dass die Wallfahrtslieder und das nachfolgende große Hallel aufeinander abgestimmt worden sind, machen die auffälligen Parallelen zwischen Ps 134 und 135 deutlich, jedoch mit dem wichtigen Unterschied, dass "...da, wo 134 Krb den entscheidenden Akt bedeutet, 135 llh gebraucht wird, und hier die Knechte Jahwäs gerade nicht auf die eingeschränkt werden, die als Priester segnend ihre Hände erheben, sondern auch die einschließen, die in den Vorhöfen bleiben"81. Die nicht-priesterliche Ausrichtung der Knechte im Psalter, die auch im Jesajabuch zu finden ist (vgl. 66,1-4), verbindet wiederum beide Bücher.
Anders als die Wallfahrtspsalmen, die auf Widerstände und Hindernisse auf der Pilgerschaft zum Zion anspielen, thematisiert das große Hallel in Ps 135136 JHWHs unvergleichliche Größe und Güte, die er sowohl in der Schöpfung als auch in Israels Geschichte vielfältig unter Beweis stellte. Die Knechte, die in den Vorhöfen82 des Tempels stehen und zum Lobpreis aufgerufen sind, rekapitulieren die Geschichte der Erwählung Israels (135,4), stellen diese aber in den größeren Kontext der Einzigartigkeit JHWHs. Befinden sich auch Beter aus den Völkern unter den Knechten, dann gewinnt das große Hallel an Kontur: sie erkennen den Erwählungsprimat Israels lobend an und bekennen zugleich JHWH als "unseren Herren, der größer ist als alle Götter" (135,5). Dass unter den Knechten, die sich in den Vorhöfen des